Jochen Lüders

Modernen Tango lernen & tanzen

Modernen Tango GÜNSTIG & INDIVIDUELL lernen und tanzen

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Was ist mit „moder­nem“ Tan­go gemeint?

Ers­tens üben / tan­zen wir die meis­te Zeit zu schö­ner „moder­ner“ Tan­go-Musik (zum Bei­spiel vom Sex­te­to Cris­tal, Ban­do­ne­gro oder dem Solo Tan­go Orques­ta) und zu „Non-Tan­go“ Musik.

Zwei­tens üben / tan­zen wir nicht die gan­ze Zeit „anein­an­der­ge­klebt“ in enger Tanz­hal­tung, son­dern ler­nen zum Bei­spiel alle neu­en Schrit­te / Figu­ren erst­mal in der deut­lich leich­te­ren und beque­me­ren „offe­nen“ Tanzhaltung.

Spiraliges Umschlingen – Wendel, Wittgenstein und Dadaismus

Wer Klaus Wen­dels Blog halb­wegs regel­mä­ßig liest, hat gelernt, dass Tan­go waaahn­sin­nig kom­pli­ziert ist. Selbst ver­meint­li­che ein­fa­che Bewe­gun­gen wie Gehen oder Ochos sind in Wahr­heit der­art kom­plex, dass „kaum jemand“ sie in Wor­te fas­sen bzw. erklä­ren kann. Immer wie­der möch­te man ihm mit Witt­gen­stein zuru­fen: „Wovon man nicht spre­chen kann, dar­über muss man schweigen.“

Tango Top Three: Humor

Tan­go kommt ja auch in vie­len Show-Auf­trit­ten blei­schwer daher: Erns­te, oft geschmerz­te Mie­nen, Zeit­lu­pen-Bewe­gun­gen und viel Still­stand bei schlep­pen­der Musik. Wie gut, dass es auch lus­ti­ge Auf­trit­te gibt.

Tango Top Three: Miguel Zotto

Wenn es um Spaß beim Tan­zen und Lebens­freu­de geht, den­ke ich als ers­tes an Miguel Ángel Zot­to. Er ist nicht nur ein groß­ar­ti­ger Tan­go-Tän­zer, son­dern beherrscht auch Rock’n’Roll. Alle Trau­ri­ger-Gedan­ke-Schlur­fer, Geschmerz­te-Mie­ne-Lat­scher, Fuz­zel­schritt­ler und Am-Ort-Dre­her auf­ge­merkt: So viel Spaß kann man beim Tan­zen haben! Hier mei­ne drei Lieblingsvideos:

Neue Códigos für Encuentros

Die Aca­de­mia Nacio­nal del Tan­go hat vor kur­zem ihre Regeln (códi­gos) für Encuen­tros aktua­li­siert. Hier die wich­tigs­ten Neuerungen:

Tango Cups

Mei­ne Ver­si­on des berühm­ten „Cups“ Song aus dem Film „Pitch Per­fect“ (Beginn bei 1:10). Ich mache das Gan­ze zu Tan­go Musik, habe die Ori­gi­nal-Cho­reo etwas abge­än­dert und mache sie auf bei­den Sei­ten, also mit bei­den Händen: 

Warum Führen und Folgen tatsächlich funktionieren

Der fol­gen­de Text ist eine Über­set­zung von Why lea­ding and fol­lo­wing actual­ly work von Vero­ni­ca Tou­ma­no­va.

Hast du dich jemals gefragt, wie es mög­lich ist, dass zwei Men­schen ihre Bewe­gun­gen so prä­zi­se auf die Tan­go­mu­sik koor­di­nie­ren, dass sie prak­tisch zu einem sich stän­dig ver­än­dern­den Wesen wer­den? Hast du jemals eine beson­ders gekonn­te Tan­go­auf­füh­rung gese­hen und warst erstaunt, wie makel­los die mensch­li­che Ver­bin­dung in einem erfah­re­nen Paar wer­den kann, trotz der Geschwin­dig­keit, der damit ver­bun­de­nen Risi­ken, des Stres­ses, der Impro­vi­sa­ti­on, der schwie­ri­gen Tanz­schrit­te? Hast du dich jemals über die Magie die­ses Tan­zes gewun­dert? Nach vie­len Jah­ren im Tan­go haut mich die­ses Ver­bin­dungs­phä­no­men immer noch um. Und doch brin­ge ich Men­schen jeden Tag genau das bei: Sich mit einem ande­ren Wesen zu ver­bin­den, zu füh­ren oder zu fol­gen, eins mit der Musik zu wer­den, die eige­nen Kör­per­be­we­gun­gen auf die Bewe­gun­gen einer ande­ren Per­son abzu­stim­men und gemein­sam zu improvisieren.

Pugliese und die großen Gefühle

The­re is an Eng­lish ver­si­on of this artic­le here.

Vorbemerkung

In die­sem Bei­trag soll es um Gefüh­le gehen, aber aus­schließ­lich um die, die von der Musik aus­ge­löst wer­den, also nicht zum Bei­spiel Gefüh­le von „Ver­bun­den­heit“, die durch kör­per­li­che Nähe und gemein­sa­me Bewe­gung ent­ste­hen kön­nen. Um das The­ma „Musik und Gefüh­le“ bes­ser zu ver­ste­hen habe ich mich mit Musik­psy­cho­lo­gie und Psy­cho­akus­tik beschäf­tigt. Beson­ders anre­gend fand ich das Buch Das wohl­tem­pe­rier­te Gehirn: Wie Musik im Kopf ent­steht und wirkt. Alle nicht anders gekenn­zeich­ne­ten Zita­te stam­men aus die­sem Buch.

Über EdOlogie – Eine kleine Psychologie des Musikgeschmacks

War­um wol­len so vie­le Tän­ze­rIn­nen aus­schließ­lich zur bald 100 Jah­re alten Musik der „Epo­ca de Oro“ (EdO) der 1930er und 40er Jah­re tan­zen, wo es doch von den meis­ten Stü­cken moder­ne Ein­spie­lun­gen in her­vor­ra­gen­der Ton­qua­li­tät gibt? Immer wie­der wird mir die­se Fra­ge gestellt und bis heu­te habe ich kei­ne gute Ant­wort dar­auf. Auf der Suche nach Erklä­run­gen habe ich inter­es­san­te Anre­gun­gen in dem Buch Wut und Wer­tung – War­um wir über Geschmack strei­ten gefunden. 

Musikalische Vielfalt und Abwechslung

Wie­vie­le unter­schied­li­che Klän­ge bzw. „Sounds“ (er)kennen typi­sche Tan­go-Tän­ze­rIn­nen? Ich wür­de ant­wor­ten DREI: Di Sar­li („schö­ne Melo­dien“), D’A­ri­en­zo („flott, Stac­ca­to“) und Puglie­se bzw. Piaz­zolla („schwer zu tan­zen, stän­di­ge Tem­po­wech­sel und Dis­so­nan­zen“). Die gan­zen rest­li­chen Orches­ter kann kaum jemand unter­schei­den: Dona­to, Tan­tur­ri, Fir­po, Caló & Co, alle klin­gen gleich bzw. sehr ähn­lich. Stun­den­lang bzw. bei Encuen­tros / Mara­thons gleich tage­lang immer der glei­che Sound, das weit­ge­hend glei­che (meist schlep­pen­de) Tem­po und das ein gan­zes „Tan­go-Leben“ lang. Tan­go – ein mono­to­ner, lang­wei­li­ger Gedan­ken, den man tan­zen kann?

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